Lizenzierung Windows Server 2012

Vor einiger Zeit hat mich eine Frage zur Lizenzierung des Microsoft Windows Server 2012 in der Rolle des Hyper-V Hosts erreicht, die ich hier gerne beantworten möchte.

Frage:

Sofern man einen Windows Server 2012 als Virtualisierungshost einsetzt und darauf einen Hyper-V mit einem Windows 2008 R2 Server inkl. Cals einsetzt, braucht man dann noch Cals für den 2012er, der ja nur als Host fungiert? Diese sind ja nicht dabei.

Antwort:

Zur Beantwortung dieser Frage habe ich mich der Microsoft Produktbenutzungsrechte (PUR) Stand April 2013 bedient. Im gewählten Abschnitt wird die generelle Lizenzierung des Windows Server 2012 beschrieben, die Serverlizenzierung und auch die Lizenzierung der Zugriffe.

Auszug aus der PUR Seite 29:

Server: Prozessor/CAL (Prozessorlizenz + CAL + optionaler externer Connector)

Allgemeine Lizenzbestimmungen

Definierte Begriffe in diesem Lizenzmodell (siehe Universelle Lizenzbestimmungen, Definitionen)

CAL, Externe Connector-Lizenz, HPC-Arbeitsauslastung, Instanz, Lizenzierter Server, OSE, Physische OSE, Ausgeführte Instanz, Server, Serverfarm, Virtuelle OSE und Web Workload

Serverlizenzen

Für jeden Server, den Sie ordnungsgemäß lizenzieren, haben Sie die folgenden Rechte.

  1. Sie müssen jede Lizenz einem einzelnen Server zuweisen.
  2. Für zwei Physische Prozessoren auf dem Server ist jeweils eine Lizenz erforderlich.
  3. Bei Standardlizenzen sind Sie berechtigt, eine Ausgeführte Instanz der Serversoftware in der Physischen OSE und für jede zugewiesene Lizenz eine Ausgeführte Instanz in bis zu zwei Virtuellen OSEs auf dem Lizenzierten Server auszuführen.
  4. Bei Standardlizenzen dürfen Sie, sofern alle zugelassenen Virtuellen OSE-Instanzen verwendet werden, die Instanz in der Physischen OSE nur zum Hosten und Verwalten der Virtuellen OSEs verwenden.
  5. Bei Datacenter-Lizenzen ist die Anzahl der Virtuellen OSEs unbegrenzt, und die Verwendung in der Physischen OSE ist nicht auf Hosten und Verwalten beschränkt.
  6. Sofern jede Hardwarepartition vor der Neupartitionierung vollständig lizenziert ist und die Gesamtzahl der Lizenzen und Physischen Prozessoren nach der Neupartitionierung unverändert bleibt, ist die Neuzuweisung von Lizenzen jederzeit zulässig, (i) wenn Physische Prozessoren von einer lizenzierten Hardwarepartition einer anderen neu zugewiesen werden, (ii) zwei oder mehr Partitionen aus einer lizenzierten Hardwarepartition erstellt werden oder (iii) eine Partition aus zwei oder mehr lizenzierten Hardwarepartitionen erstellt wird.
  7. Sie sind berechtigt, zusätzliche Software, die in Anhang 3 aufgeführt ist, in Verbindung mit Ihrer Verwendung von Serversoftware zu verwenden.
  8. Als einmalige Alternative zum Zuweisen von Basis-CALs pro Nutzer oder pro Gerät darf eine Anzahl von Basis-CALs einer Instanz der Serversoftware auf einem einzelnen Server (pro Servermodus) zugeordnet werden, damit die gleiche Anzahl von Nutzern bzw. Geräten gleichzeitig auf diese Instanz zugreifen darf.

Zugriffslizenzen

  1. Sie müssen jede CAL entsprechend einem Nutzer oder einem Gerät zuweisen und jede Externe Connector-Lizenz einem Lizenzierten Server.
  2. CALs oder Externe Connector-Lizenzen sind für den Zugriff auf Serversoftware erforderlich.
  3. CALs und Externe Connector-Lizenzen erlauben den Zugriff auf die entsprechende Version (einschließlich früherer Versionen, die unter Downgraderechten verwendet werden) oder frühere Versionen der Serversoftware.
  4. Für den Zugriff durch einen anderen Lizenzierten Server oder für bis zu zwei Nutzer oder Geräte zur Administration der Software sind keine CALs erforderlich.
  5. Für den Zugriff auf Serversoftware, die eine Web- oder HPC-Arbeitsauslastung ausführt, sind keine CALs erforderlich.
  6. Für den Zugriff in einer Physischen OSE, die ausschließlich zum Hosten und Verwalten von Virtuellen OSEs verwendet wird, sind keine CALs erforderlich.
  7. Ihre CALs und Externen Connector-Lizenzen erlauben nur den Zugriff auf Ihre Lizenzierten Server (nicht die eines Dritten).

 

Im Punkt 6. wird definiert, dass wenn man den Windows Server nur zum Hosten und Verwaltuen von Virtuellen Betriebssystemumgebungen (OSE, Operating System Environment) verwendet, keine Zugriffslizenzen (CALs, Client Access License) benötigt werden.

Um die Frage also konkret zu beantworten. In dem beschriebenen Szenario werden keine Windows Server 2012 Zugriffslizenzen benötigt, die Umgebung ist so korrekt lizenziert.

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